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16 Unsere Pioniere Fotos: Michael Rausch-Schott, beigestellt, AdoebStock das pellet Was sagen Sie Kritikerinnen und Kristiker, die meinen, Pellets seien schlecht für den Wald? Rakos: In Europa werden Pellets fast ausschließlich aus Sägerestholz hergestellt. Wald wird für andere Zwecke geerntet. Dabei – und bei der Holzproduktion – gibt es immer Reste. Diese werden für die Pelletproduktion verwendet. Wie kann die Pelletproduktion noch ökologischer werden? Rakos: Bei der Trocknung hat man einen hohen Energiebedarf. Einige Betriebe sind da sehr innovativ, nutzen etwa Energie aus Verfahren wie Wärmerückgewinnung. Da sehe ich viel Potenzial, Energie einzusparen. Studien legen nahe, dass Bioenergie 2050 der zweitbedeutendste Energieträger sein wird. Ihre Meinung dazu? Rakos: Es wird drei sehr bedeutende Energieträger geben: Photovoltaik, Wind, Biomasse. Nur mit fluktuierenden Energieträgern werden wir fossile Energiequellen nicht ersetzen können. Biomasse kann gelagert werden und bei Bedarf, auch kurzfristig, hohe Leistungen liefern. Am Wärmesektor sind die Leistungsspitzen im Winter sechsmal höher als die Leistungsspitze im Strommarkt. Wenn es kalt wird, benötigen wir kurzfristig sehr viel Energie. Mit Strom alleine schaffen wir das nicht. Biomasse ist die ideale nicht-fluktuierende Komponente. Als WBA-Präsident treffen Sie global bedeutende Personen. Welche Begegnung hat Sie besonders beeindruckt? Rakos: Bei der Klimakonferenz 2022 habe ich mit Forschende gesprochen, die sich mit der Kryosphäre, also mit den Polen, beschäftigen. Ihre Forschungsergebnisse sind alarmierend: Wie rasch sich die Pole durch den Klimawandel verändern und welche Auswirkungen das für die gesamte Erde hat, das hat mich sehr beeindruckt. Diese Forschende zeigen mit sehr viel wissenschaftlicher Evidenz, dass wir sehr viel tun müssen. Die Bedrohung durch den Klimawandel ist immens groß. Wie stehen dem die globalen Player gegenüber? Rakos: Bei der Klimakonferenz 2023 waren tausende Unternehmer, die sehr konstruktiv überlegen, wie sie ihren Energiebedarf senken und ihren CO2-Fußabdruck verkleinern können. Die Bereitschaft, energische Maßnahmen für den Klimaschutz zu treffen, ist in der Wirtschaft inzwischen deutlich ausWussten Sie, dass … ... Christian Rakos in seiner Freizeit alte Obstbäume pflegt und Säfte presst? Seine Frau hat die Überreste eines alten Bauernhofs mit alten Apfelbäumen geerbt. Inzwischen ist die ApfelsaftProduktion ein „sehr lieb gewordenes“ Hobby für den Biomasseexperten. „In guten Jahren produzieren wir bis zu 1.000 Liter Apfelsaft für Familie, Nachbarn, Freunde.“ Schon seine Großmutter hatte einen großen Apfelgarten, die Liebe zu Bäumen und zur Apfelverarbeitung wurde ihm also quasi in die Wiege gelegt.

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