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15 für eine lebenswerte Zukunft Dr. Christian Rakos * 1959 in Graz, aufgewachsen in Wien • Physikstudium an der TU Wien, Diplom 1984, Dissertation 1992 • 1985–1997: Institut für Technologiefolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften • 1997–2004: Österreichische Energie Agentur • 2004–2005: Irische Energieagentur • 2005–14. März 2024: Geschäftsführer proPellets Austria • 2010: Gründungspräsident des Europäischen Pelletverbands (EPC) • Seit Mai 2020: Präsident des WeltBioenergieverbands - World Bioenergy Association (WBA) Christian Rakos ist verheiratet, hat 4 Kinder, 2 Enkelkinder und wohnt in Wolfsgraben im Wienerwald. »NUR MIT FLUKTUIERENDEN ENERGIEQUELLEN IST DIE ENERGIEWENDE NICHT ZU SCHAFFEN. WIR BRAUCHEN BIOMASSE.« Christian Rakos ✽ Alltag Christian Rakos ist als renommierter Pelletexperte ein gefragter Interviewpartner. Am Bild links ist er mit einem Kamerateam der BBC zu sehen. chendeckend zu heizen. Zu Beginn haben wir in Österreich ungefähr 230.000 Tonnen Pellets pro Jahr produziert. Jetzt sind es etwa zwei Millionen Tonnen. Wie erklären Sie sich diese Beliebtheit? Rakos: Pellets sind ein standardisiertes, zertifiziertes Industrieprodukt mit einer sehr hohen Energiedichte. Das ist ein sehr großer Vorteil. Wie haben sich Pelletanlagen entwickelt? Rakos: 1995 gab es in Österreich einen Wettbewerb für kleine Hackschnitzelanlagen. Daraus sind einige Kerninnovationen hervorgegangen, die für den Erfolg der Pelletheizungen entscheidend waren: Etwa die Sonde, die das Luft-Brennstoffverhältnis in der Brennkammer regelt und eine sehr effiziente, saubere Verbrennung ermöglicht. Die weiteren Innovationen haben vor allem den Komfort verbessert: Etwa der selbstreinigende Heizkessel und die verdichtete Asche, die nur ein bis zwei Mal pro Jahr ausgeleert werden muss. Eine moderne Pelletheizung ist ein praktisch wartungsfreies, sehr verlässliches Heizsystem. Viele Hersteller haben auch die Installation sehr vereinfacht. In zwei Tagen ist eine Pelletanlage eingebaut und betriebsbereit. Als Präsident des Welt-Bioenergieverbands (WBA) treten Sie global für Bioenergie ein. Ihre Erfahrungen im Lauf der Jahre? Rakos: Die Resonanz war lange Zeit uneingeschränkt positiv. Seit einigen Jahren aber lobbyieren Umweltorganisationen massiv gegen Bioenergie, große amerikanische Stiftungen investieren sehr viel Geld in Kampagnen gegen Bioenergie. Das ist für mich schwierig und frustrierend. Hinter den Stiftungen stehen Milliardäre, die klare Vorstellungen davon haben, was gut und was schlecht ist.

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