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14 das pellet Unsere Pioniere INTERNATIONALER PIONIER MIT INITIALZÜNDUNG Sie haben Ihr Berufsleben der Bioenergie gewidmet. Gab es da eine Initialzündung? Christian Rakos: Ja. Nach meinem Physikstudium habe ich am Institut für Technologiefolgen-Abschätzung in der Forschungsabteilung gearbeitet. Mitte der 1980er-Jahre analysierten wir, welche Nicht–Lebensmittelprodukte die Landwirtschaft anbieten könnte. Wir haben viele Bereiche untersucht, besonders beeindruckt hat mich das Thema Bioenergie. Unsere Daten haben gezeigt: Das ergibt wirtschaftlich und ökologisch Sinn. Dr. Christian Rakos war 19 Jahre Geschäftsführer von proPellets Austria. Als Präsident des Welt-Bioenergieverbands wird er sich weiterhin für umweltfreundliche Heizsysteme einsetzen. Im Interview spricht der international renommierte Pelletexperte über Innovationen, Irrtümer, Welt-Klimakonferenzen – und seine Apfelbäume. Die erste Pelletheizung wurde in Österreich 1997 errichtet. Was war Ihre erste Begegnung mit dem Pelletsystem? Rakos: Ich habe Pellets bereits in den 1980er-Jahren kennengelernt. Ein Professor hat mir im Labor einen Sack mit Holzpellets gezeigt. Ihr erster Eindruck? Rakos: Ich hab mir damals gedacht: Was ist das für ein Unsinn? Holzspäne zu kleinen Dingern zu pressen und dann verheizen – wer soll denn das brauchen? (lacht) 20 Jahre später habe ich den österreichischen Pelletverband geleitet. Man kann sich im Leben also auch ganz gründlich irren in seinem ersten Eindruck. Wie hat sich der Eindruck gewandelt? Rakos: Schon die ersten Pelletheizungen erzeugten einen Boom in Österreich. In wenigen Jahren haben sich Pellets dann von einer Randerscheinung zu einem sehr wichtigen und populären Heizsystem entwickelt. Und es hat sich herausgestellt: Es gibt tatsächlich genug Sägespäne, um damit fläLeidenschaft Neben der Bioenergie widmet sich Christian Rakos mit großer Freude seinen Apfelbäumen. Fotos: Michael Rausch-Schott, beigestellt, AdoebStock

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