das pellet 1-23

Entwicklungen am Pelletmarkt 9 orten rund 1,6 Millionen Tonnen Pellets produziert. Rund 1,2 Millionen Tonnen wurden im Inland verbraucht. Hochwertige Pellets von österreichischen Unternehmen sind auch in unseren Nachbarländern gefragt. So wurden rund 800.000 Tonnen vorwiegend nach Italien exportiert. Heimische Unternehmen haben allerdings auch in Nachbarländern Produktionsstandorte, daher wurden rund 400.000 Tonnen aus Deutschland, Tschechien und Rumanien importiert. Die genauen Zahlen für 2022 wurden noch nicht veröffentlicht. Was wir jetzt schon wissen, ist, dass es in Folge des UkraineKriegs zu einer signifikanten Reduktion der Importe aus Tschechien und Deutschland kam, weil die Pellets jetzt vor Ort benötigt oder nach Polen geliefert wurden, wo der Ausfall der Importe aus Russland und die vielen neuen Heizungen zu einem großen Engpass führten. Österreichische Produzenten reduzierten daraufhin auch die Exporte nach Italien markant. Trotzdem kam es im Sommer zu Lieferverzögerungen und Engpässen. Volumen 2021 gesamt in Tonnen Top-5-Handelspartner/Handelsvolumen in Tonnen Produktion und Handel mit Pellets in Österreich Produktion 1.608.000 758.434 36.229 161.375 119.584 111.042 9.213 2.203 28.682 25.131 11.114 Exporte 874.836 Importe 410.454 Exporte Importe Italien Deutschland Slowenien Schweiz Tschechien Tschechien Rumänien Deutschland Slowenien Ukraine Quelle: proPellets Austria 8 »PELLETS WERDEN IN ZUKUNFT EINE IMMER WICHTIGERE ROLLE FÜR DIE ENERGIEVERSORGUNG IN ÖSTERREICH HABEN.« Christian Rakos Ursachen der Preisentwicklung und der Lieferengpässe im Sommer 2022 Zu dem hohen Bedarf durch die vielen neuen Heizanlagen kamen im vergangenen Jahr noch zwei weitere Faktoren, die dazu führten, dass es in ganz Europa im Sommer zu Lieferengpässen und drastischen Preisanstiegen kam. Ein Faktor war der Ausfall von Lieferungen aus Russland, Weißrussland und der Ukraine. Diese haben zwar keine Pellets nach Österreich geliefert, zahlreiche Länder in Nord- und Westeuropa bezogen aber 2021 über 3,4 Millionen Tonnen aus diesen Ländern. Die Wirtschaftssanktionen führten zur Unterbrechung dieser Lieferungen. Dazu kam der psychologische Effekt des Kriegs, das Gefühl der Verunsicherung, das viele Menschen dazu bewog, ihre Pellets früher zu kaufen als sonst und eventuell auch mehr Pellets zu kaufen, um auf Nummer sicher zu gehen. Schließlich führten die Lieferverzögerungen noch zu einem weiteren Problem: Viele Kund:innen bestellten Pellets aufgrund der langen Lieferzeiten zur Sicherheit bei mehreren Händlern. Dadurch kam es zu einer noch nie dagewesenen Menge an Bestellungen und einem vermeintlich unglaublich hohen Bedarf. Um etwas mehr Klarheit in die Situation zu bringen, wurde von proPellets Austria daher im Spätsommer die Pellethotline ins Leben gerufen. Über diese konnten Pellets zentral bestellt werden und Händler:innen aus der Region haben diese dann zugestellt. Die Pellethotline führte im September zu einer Entspannung der Situation und nachdem viele Stornierungen von Kunden kamen, die Bestellungen mehrfach abgegeben hatten und nun beliefert wurden, beruhigte sich die Lage im Oktober vollends. Ausbau der Produktion Bis 2024 wird es in Österreich zusätzliche elf Pelletierwerke geben, die Zahl steigt somit insgesamt UNTERNEHMEN STANDORT BUNDESLAND KAPAZITÄT (Tonnen/Jahr) Tilly Holzindustrie GmbH Althofen Kärnten 150.000 RZ Pellets Sollenau GmbH Sollenau Niederösterreich 50.000 Andreas Wiesbauer GmbH Hohenberg Niederösterreich 50.000 Nawaro Energie Betrieb GmbH Göpfritz Niederösterreich 70.000 Franz Kirnbauer KG Ternitz Niederösterreich 6.000 Donausäge Rumplmayr GmbH Enns Oberösterreich 80.000 Stallinger Holding GmbH Frankenmarkt Oberösterreich 50.000 Cycleenergy Aschach GmbH Aschach Oberösterreich 35.000 EHO-Pellets GmbH Rohrbach Steiermark 60.000 Franz Moser GmbH Neumarkt Steiermark 70.000 Mayr-Melnhof Holz Reuthe Vorarlberg 22.000 Neue Pelletproduktionen im Land »SCHON JETZT SETZEN ÜBER 180.000 HAUSHALTE, ZAHLREICHE GEWERBEBETRIEBE, SCHULEN, KINDERGÄRTEN UND ALTERSHEIME AUF PELLETS. DER AKTUELLE AUSBAU DER PELLETPRODUKTION SICHERT DIE VERSORGUNG MIT HEIMISCHEM BRENNSTOFF LANGFRISTIG AB.« Christian Rakos, Geschäftsführer proPellets Austria und Prasident der World Bioenergy Association Foto: proPellets Austria

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU5Mjg4