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das pellet DAS „GEHEIMNIS“ DER TEUBENBACHERS chwer zu finden sind sie ja nicht, die Teubenbachers, denn in dieser Siedlung gibt es erstaunlich viele Teubenbachers. Das freilich ist kein Zufall, sondern einem Geheimnis geschuldet, welches mit jener Kapelle zusammenhängt, die vor dem Haus „unserer“ Teubenbachers steht, aber zum Nachbargrundstück gehört. Im Dirndltal „Wollt’s a Dirndl“, begrüßt uns Bernhard launig, der bei besagter Kapelle bereits auf uns wartet. „Danke, zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen“, entgegnen wir im Chor. Ein Vergnügen ist schon einmal das eindrucksvolle Panorama. Der Himmel metallisch blau, die Luft klar und frisch, die bewaldeten Berge ringsum leicht angezuckert. Es ist ein besonders schöner Flecken Erde hier in den Alpen. Wir befinden uns in der im Mostviertel gelegenen 2000-Seelen-Marktgemeinde Frankenfels. Sie liegt im Pielachtal zwischen der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten und dem Wallfahrtsort Mariazell mit seiner berühmten Basilika. Es ist Mitte Jänner, auf einigen der neun Berggipfel, am bekanntesten der Hohenstein, liegt Schnee. Schon seit dem Mittelalter ist diese Region unterhalb der Enns bevölkert, nach wechselhafter Historie wurde Frankenfels 1655 das Marktrecht verliehen. Heute ist der Tourismusort nicht nur als Wander- und Freizeitparadies bekannt, sondern durch zwei weitere Attraktionen: die vor einigen Jahren renovierte Mariazellerbahn und eine Frucht, die frappant an Hagebutten erinnert. Ein Lebenswerk Ein Strauch dieser Frucht, der Dirndl, wurzelt dann auch vor dem hübschen Holzhaus der Teubenbachers, das Bernhard selbst erbaut hat, wie er stolz erzählt. „Das ist ein Lebenswerk, da sind 140 Tonnen Holz, das sind 200 Kubikmeter, verbaut. Ich hab alles selbst gemacht. Fast ein Jahr haben mein Bruder und ich geplant und gezeichnet. Mein Glück: Meine älteren Brüder hatten bereits Erfahrung im Hausbau.“ Das handwerkliche Geschick scheint tatsächlich in der Familie zu liegen. Herbert, der ältere Bruder, ist gelernter Tischler, der jüngere Thomas gelernter Bäcker. Bernhard selbst unterrichtet seit 27 Jahren Elektrotechnik an der HTL in St. Pölten. „Es macht immer Im gebirgigen Frankenfels lebt Familie Teubenbacher. Das schmucke Holzhaus hat Elektrotechniker Bernhard selbst geplant und gebaut. Eine zuverlässige und nachhaltige Heizung war ihnen von Beginn an wichtig. Sie lieben ihre heimischen Berge, im Rodeln haben sie fast alles gewonnen. Ihre Sommer verbringen sie gerne in Italien, denn: „Da gibt es die beste Pizza der Welt.“ Text: Marko Locatin Fotos: Christof Wagner Homestory S für eine lebenswerte Zukunft Fröhliches Quartett Marie, Jakob, Alexandra und Bernhard. 21

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