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16 17 das pellet für eine lebenswerte Zukunft Vor den Vorhang Fotos: beigestellt Der Bea-Express „Geht nicht, gibt's nicht“, könnte ihr Motto lauten. Bea ist die Frau für schwierige Fälle. Neben der Pelletbelieferung ist die Säuberung von Lagerräumen ihr Job. Beate, genannt Bea, 31, arbeitete zunächst in einem Büro, entschied sich aber dann für eine alternative Berufslaufbahn – sie wurde LKWFahrerin. Mit Leidenschaft steuert sie heute einen 510 PS starken LKW durch Ostösterreich. Die gelernte Speditionskauffrau ist für die reibungslose Zustellung von Pellets sowie für Lagerraumreinigungen zuständig. An ihrer Arbeit schätzt sie die damit verbundenen Herausforderungen und den persönlichen Kontakt zu den Kunden. Was genau ist Ihr Job? Bea: Seit über zwei Jahren bin ich bei der Firma Pellets Saugexpress beschäftigt. Ich liefere mit meinem Mercedes, einem Dreiachser und modernst ausgestatteten Silo-LKW, bis zu 15 Tonnen österreichische Qualitätspellets zu unseren Kunden. Das ist ein Teil meiner Arbeit. Aber unser Unternehmen hat sich auch auf das Reinigen von PelletLagerräumen spezialisiert. Das ist der andere Teil meiner Tätigkeit. Wie sieht so ein Arbeitstag aus? Bea: Ich bekomme meine Aufträge am Vortag vom Büro. Danach plane ich selbstständig die Zustelltour und stimme die genauen Termine mit meinen Kunden telefonisch ab. Dabei achte ich auf möglichst kurze Transportwege, dann lade ich beim Produzenten die benötigte Menge. Der Tag beginnt für mich üblicherweise um 06.00 Uhr und endet am späten Nachmittag. Privatkunden brauchen durchschnittlich drei bis sechs Tonnen Pellets, bei Hotels oder Gewerbebetrieben stelle ich oft ganze Ladungen von ca. 15 Tonnen zu. »ICH BRAUCH DAS DRAUSSENSEIN IN DER NATUR.« Bea Sie gelten als Frau, die auch vor schwierigen Fällen nicht zurückschreckt. Gibt’s da ein paar Beispiele? Bea: Da gibt es zum Beispiel Lagerräume am Dachboden, wo ich die schweren Schläuche durch Wohnräume raufschleppen muss und es darf dabei nichts kaputt gehen. Zum Verzweifeln ist es manchmal, wenn Nachbarn eine Zufahrt verweigern und ich die Füllschläuche oft mehr als 50 m, womöglich den Hügel hinauf, ziehen muss. Aber da muss man halt durch und darf sich nicht ärgern. (lacht) Was ist denn sonst noch herausfordernd? Bea: Natürlich ist im Winter das Kettenmontieren bei Schneefall und bei eisiger Kälte nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Außerdem sind oftmals steile, enge Hauszufahrten, keine Umkehrmöglichkeiten oder schmale, unbefestigte Wege eine große Herausforderung. Worauf sollen Kundinnen und Kunden denn achten? Bea: Also, sie sollten schon bei der Zufahrt darauf achten, dass der Weg frei ist und keine Äste hereinhängen, der LKW ist 4 m hoch. Die Füllstutzen in 5 m Höhe sind auch für große Leute zu hoch, sie müssen leicht erreichbar sein. Ich habe leider keine Flügel (lacht). Was gibt es sonst noch zu beachten beim Lagerraum? Bea: Der Schrägboden soll glatt sein, denn die Pellets müssen nachrutschen. Stutzen und Prallschutz müssen richtig montiert sein. Im Lagerraum darf kein Licht oder keine Wasserleitung sein. Was gefällt Ihnen an Ihrer jet- zigen Tätigkeit besonders? Das Büro war ja nichts für Sie … Bea: Ja, das stimmt. Ich brauch einfach das Draußensein in der Natur und lerne immer wieder wunderschöne neue Gegenden kennen. Ich mach meine Arbeit selbstständig, keiner redet mir drein und sie ist sehr abwechslungsreich. Lustig ist es halt, wenn die Kunden unkompliziert und freundlich sind. Mir ist der persönliche Kontakt zu Kunden sehr wichtig. Ich lerne Leute kennen, die mir lustige Geschichten erzählen und mit denen ich interessante Gespräche führen kann. Das taugt mir schon. Aber man nimmt auch an Schicksalen teil. Nochmal kurz zum Saugexpress. Ihr seid Spezialisten auf dem Gebiet. Welche Arbeiten fallen da an? Bea: In erster Linie geht es um Lagerraumreinigungen mit unserem speziell für dieses Einsatzgebiet ausgerüsteten Saug-LKW. Der Pellet-Lagerraum soll bei Bedarf alle paar Jahre wegen Staubablagerungen gereinigt werden. Außerdem ist dies bei Wasserschäden oder bei technischen Gebrechen nötig. Und die Geschichte mit dem Schlafzimmer? Bea: Ach so! Das war eigentlich ganz harmlos. Ich musste eine Lagerraumkontrolle machen. Und der Lagerraum war im Schlafzimmer? Bea: Nein (lacht). Aber die Türe zum Lagerraum war im Schlafzimmer in einem begehbaren Schrank! So was hab ich noch nie erlebt. ✽ Die Spezialistin Über Stock und Stein, über Wiese oder See: Bea findet (fast) immer einen Weg. Hard work Das Absaugen, und Säubern von Lagerräumen ist eine anstrengende, herausfordernde Arbeit. Bea wünscht sich, die Kunden würden schon bei der Planung berücksichtigen, dass Zugänge und Anschlüsse möglichst einfach erreichbar sind.

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