NTS

Neumayer: „Dadurch, dass das Ziel klar ist, geht’s bergab (lacht). Nein, man kann sagen, die Piste wird vom Kunden vorge- geben.Wir habenKunden, diewissen,was sie wollen, die ihren Bedarf formulieren können – und der Bedarf kann natürlich nicht sein, ‚mein Drucker druckt nicht‘. Unsere Kunden sagen ‚das brauche ich, das will ich, dort soll die Reise hingehen‘, und dann sagenwir,wir begleiten dich auf der Reise.“ Ist das schon die Definition von NTS? Wo überall steckt NTS noch drinnen? Hausegger: „Überall steckt NTS drinnen. ZumBeispiel: DieCisco-Preislistehat zwei Millionen Zeilen. Wir wählen da aus, wir stellendie Lösungenzusammen, diewir in unsere Produkte einarbeiten, für die österreichischen und deutschen Unter- nehmen.“ Neumayer: „Je kleiner ein Land wird, desto wendiger und desto innova- tiver werden die Unternehmen, ob große oder kleine. Und typisch NTS ist, genau diese Unternehmen perfekt zu bedienen.“ Gibt es denn nie Konflikte, fragt man sich? Vielleicht zurzeit, da die Lieferzeiten stark gewachsen, wir wachsen immer schneller als der übrige Markt, da ist es völlig normal, dass man knapp aufgestellt ist.“ Hausegger: „Staff ist also immer das Thema…“Neumayer: „…alsodie richtigen Leute am richtigen Ort mit dem richtigen Skillset zu haben.“ Und wo fließen die eigenen Skills und Erfahrungenein?Neumayer: „Dubrauchst immer Leute, die wollen, die ein offenes Auge haben, die den Weg weitergehen wollen. Das ist das Thema bei NTS. Er­ fahrung ist gut, aberWollen ist wichtiger.“ Dazu Hausegger, mit dem Erfahrungs- background auch außerhalb der IT-Blase ausgestattet: „Man kann nur anleiten, Dass jemand an Meetings und Bespre- chungen gewöhnt ist, merkt man immer auch daran, wie schnell und einfach ein Termin gefunden werden kann. Für die DoppelconférencemitThomasHausegger, Sales Director Österreich und Italien, und Harry Neumayer, Design & Implementa­ tionDirector, schien es jedenfalls Routine, sich zusammenzufinden. Trotzdem stand anfangs die Frage imRaum, ob die beiden Herren auch sonst viel miteinander zu tun haben, ob sie im Berufsalltag und wie oft so zu zweit miteinander sprechen, und natürlich worüber. Die Antwortsuche fiel findig aus: „Ja, solche Treffen gibt es regel - mäßig“, „Wir behandeln meistens inhalt- liche Fragestellungen“, „Es geht dabei um Kunden, Mitarbeiter*innen und Partner“, „Wir besprechen miteinander Projekte und reden über das weitere Vorgehen in Projekten“, „Die Gespräche sind perso- neller, technischer oder betriebstech- nischer Art“ – bis Neumayer einen Strich darunter zieht und sich doch für Klartext entscheidet: „Wir reden eigentlich immer über Ressourcen, also: Haben wir wen dafür, und können wir das.“ Denn der Fachkräftemangel, stellt sich Hausegger ihmzurSeite, habeauchdenSales-Bereich ergriffen. „Dass es mehr Engineers braucht, ist ja schon lange so, abermittler- weile ist es immer schwerer, gute Leute für denVertrieb zu finden.“ Ist das für NTS schon ein Problem? Neumayer: „Nein, aber wir lassen das nicht aus den Augen. Klar, NTS ist sehr Ideen geben,Möglichkeiten aufzeigen. Die haben Bausteine in der Hand und du gibst ihnen das Fundament, Anleitungen, Tipps; bauen müssen sie selber. Ohne deine eigene Erfahrung wäre alles noch Trial &Error, was im Unternehmensalltag natürlich unerwünscht ist.“ Neumayer: „Bei uns in derTechnik geht’s auch darum, sich nicht zu vergaloppieren, nicht Leis­ tung wo hineinzubuttern, wo noch gar nichts da ist. Das zu kanalisieren und die Motivation aufrechtzuerhalten ist reine Erfahrungssache.“ Wobleibt daderKunde,wofindetman in der Arbeit das Relax, We Care? Neumayer: „Bei uns beiden ist die Arbeit projektbezo- gen und kleinststrukturiert, das erfordert eine hohe Dynamik und ist relativunsyste- matisiert, denn es ist tendenziell jedes Pro- jekt anders und wir arbeiten da immer mit einer irrsinnigen Dynamik in jedes Projekt hinein. Das ist sehr anstrengend, und wir wissen hier das Engagement unserer Mitarbeiter*innen enorm zu schätzen. Kein Kunde ist Schema F, sondern jeder braucht und bekommt etwas anderes von uns.“ Hausegger: „Es ist ja auch die Spann - weite an Kunden, die wir mittlerweile be- treuen, eine enormgroße.Wir betreuendas umsatzstärkste Unternehmen in Österrei - ch und auch jenes mit den meisten Mitarbeiter*innen. Zu unserenKunden ge- hören aber auch Unternehmen im klas- sischen Mittelstand. Zwischen KMU und internationalem Großkonzern gibt es eine gewaltige Bandbreite, diewir abdecken.“ INTERVIEW ZWEI GETRIEBE(NE) HINTERM GASPEDAL „… bei uns geht’s von Switchboard- Konfigurieren und Kabelstecken bis zum High-End-Consulting im Netzwerksektor und Data-Center-Bereich. Es ist wirklich alles dabei. Und immer steht der Kunde im Mittelpunkt.“ Wie behalten die beiden da den Überblick, wie managen sie diese Bandbreite? Hausegger: „Wir arbeiten mit einem extrem hohen Maß an Eigen­ verantwortung, anders kann man diese Verschiedenartigkeit der Kunden und die Anforderungen gar nicht bewerkstelligen. Und das Kontrollorgan, wenn du so willst, sind nicht der Harry oder ich, sondern das sind die Ziele, die erreichtwerdenwollen.“ Neumayer: „Es gibt Vorgaben, einen kla - ren Auftrag für jede*n, es weiß jede*r, was zu tun ist, und von dem lebt das Ganze. Manchmal schärfen wir nach, aber du kannst unsere Aufgaben nicht zentral managen, du kannst nur ein Mindset vor- geben.“ Hausegger: „Führen mit Befehlen undKontrolle funktioniert bei unserer Art der Arbeit nicht. Der Harry hat Engineers auf einem extrem hohen Level und technischen Niveau, die sind gefragt auf der ganzenWelt. Und bei mir ist es so, ich brauchVertriebler*innen, die kreativ sind, weil wenn ich jemanden hinschicke, der einen Produktkatalog abgibt, ist das zu wenig; und kreativ sein kannst du nur mit einer gewissen Freiheit und Spielraum. Natürlich musst du irgendwo Grenzen ziehen, aber das ist wie auf der Skipiste: Die Grenzen sind der Rand der Piste. Ob unsere Leute da hinuntercarven, schuss- fahrenoder Schneepflugbogerlmachen ist uns egal, solange sie in einer bestimmten Zeit das Ziel erreichen. Ah ja, und ich schaunatürlichauch, dass sie immer berg- ab fahren und nicht stehen bleiben oder bergauf laufen.“ Und die Begrenzungen an den Pistenrändern, woher kommen die? » WIR HABEN BEI NTS VIELE EXTREM TIEF MIT DEM UNTERNEHMEN VERBUNDENE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER. « Thomas Hausegger » WIR WISSEN DAS HOHE ENGAGEMENT UNSERER MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER ENORM ZU SCHÄTZEN. « Harry Neumayer für manche Komponentenmanchmal 400 Tage betragen? Neumayer: „Nein, zwi - schen uns beiden nicht – bei uns entsteht da nur Verzweiflung.“ (lacht) Hausegger: „Es ist halt so, früher haben wir ein, zwei Eskalationen im Monat gehabt, da haben unsere Emergency-Cases noch gegriffen. Jetzt addieren sich die Lieferrückstände und somit summieren sich auch die Rekla- mationenauf mehrereamTag.“ Neumayer: „Die Supplychain braucht halt, umwieder indieGänge zukommen, und zugleichhat ein Boomstattgefunden. Wir haben in den letzten beiden Jahren soviel Hardwarewie nochnieverkauft.“Hausegger: „Die ITist so wie Gas, Wasser, Strom auch eine Grund­ versorgung geworden. Davon profitieren wir, das stellt uns aber auch vor große He- rausforderungen. Diesen stellen wir uns natürlich.“ Also alle Herausforderungen werden gemeistert, alle Probleme werden aus­ geräumt. Das klingt doch fast so, alswürde „das Werkl“ auch ohne die beiden laufen. Wie lange würde es denn gutgehen, wenn die zwei Gesprächsprotagonisten – schwupps – ihre Plätze tauschen würden? Neumayer: „Ewig. Nein, aber lange. Beimir würde zwar der Drive als Verkäufer fehlen und der Thomas würde sich bestimmt die Finger verbrennen, weil er den Bogenweit überspannen würde, aber interimistisch würd’s schon ein paarMonate gutgehen.“ „Wir haben halt beide Skills, die helfen, sich im eigenen Job zurechtzufinden, und nicht in einemanderen. (denkt nach) Aber eigentlich sind wir sehr privilegiert, wir haben bei NTS viele extrem tief mit dem Unternehmen verbundene Mitar­ beiter*innen, das heißt, da gäbe es schon eine gewisse Leidensfähigkeit. Es würde also durchaus eine Zeit lang gut funktio- nieren.“ Einen Job kann man erledigen, und einen Job kann man machen. Zwei wesentliche Jobmacher von NTS erzählen, wie man richtig abwärtsfährt, wie man Kunden zum Relaxen bringt und einiges mehr. Text: Harald Müller Fotos: Erwin Scheriau, Clemens Schmiedbauer 27 26

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